Viola B. Georgi
Entliehene Erinnerung: Gesichtsbilder junger Migranten in Deutschland.
Hamburg: Hamburger Edition, 2003. First printing. 39308908891 343 pages.
Volume, measuring approximately 6" x 8.5", is bound in green paper spine and boards, with black lettering to spine. Book displays very light shelfwear. Binding is firm. Interior is clean and bright. Dust jacket displays very light shelfwear and is preserved in mylar cover.
"Zuwanderungsgesetz hin oder her: Die Bundesrepublik Deutschland ist de facto ein Einwanderungsland. Seit 1945 hat ein stetiger Zustrom von Migranten ob »Gastarbeiter«, Bürgerkriegsflüchtlinge, Asylsuchende oder Spätaussiedler zur ethnischen, kulturellen und religiösen Vielfalt der bundesdeutschen Gesellschaft beigetragen. Rund acht Millionen Menschen nichtdeutscher Herkunft leben derzeit in Deutschland, viele von ihnen in der zweiten oder dritten Generation. Die veränderte Zusammensetzung der Bevölkerung kann nicht ohne Auswirkungen auf Geschichtsbilder und Geschichtsbewußtsein bleiben. Viola Georgi geht in ihrem Buch der Frage nach, welche Bedeutung Nationalsozialismus und Holocaust unbestritten die zentralen Ereignisse der jüngeren deutschen Geschichte für junge Migranten haben. Ist eine überwiegend ethnisch-national definierte deutsche Erinnerungsgemeinschaft überhaupt in der Lage, sich zu erweitern? Kann man andererseits von Einwanderern erwarten, daß sie das »negative Erbe« des Aufnahmelandes antreten? Kann die Geschichte des Nationalsozialismus in der pluralen deutschen Gesellschaft der Zukunft Bezugspunkt des nationalen Selbstverständnisses sein, ohne daß dabei eine deutsche Abstammungsgemeinschaft beschworen wird? Anhand detaillierter, narrativ orientierter Interviews mit Jugendlichen aus Einwandererfamilien untersucht die Autorin deren Geschichtsbezüge. Sie legt anschaulich dar, wie die jungen Leute die Geschichte des Nationalsozialismus biographisch bearbeiten, welche unterschiedlichen historischen Orientierungsmuster sich herausbilden, wie die jungen Migranten sich selbst positionieren und Zugehörigkeit(en) konstruieren. Daraus entwickelt sie auf der Grundlage relevanter wissenschaftlicher Arbeiten eine Typologie der Aneignung von NS-Geschichte und Holocaust. Abschließend bricht sie eine Lanze für zukunftsfähige pädagogische Konzepte in der historisch-politischen Bildung unter Einbeziehung der heute meist sträflich vernachlässigten »Geschichtsgeschichten« der Lernenden selbst."
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